Lieferengpässe, steigende Preise vor allem bei Öl und Getreide sowie allgemeine Ungewissheit sind seit dem 24. Februar zur Normalität geworden. Durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine steht unsere Gesellschaft vor neuen sicherheitspolitischen Herausforderungen. Welche Rolle spielt die Bundeswehr?
„Sicherheit ist nicht alles, aber ohne Sicherheit wäre alles nichts.“ Das sagte der stellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr, Generalleutnant Markus Laubenthal, bei seinem Eingangsstatement auf der 77. young leaders Akademie. Seit der Zeit des Kalten Krieges werden die Aufgaben für die Bundeswehr mit ihren 263.000 Verpflichteten immer vielfältiger. Der Ukraine Krieg ist das aktuellste Beispiel für eine Bedrohung der Freiheit.
„Durch das Scheitern der deutschen Ostpolitik, wie es Olaf Scholz in der ersten Regierungserklärung nach Beginn des Angriffskrieges bezeichnet hat, haben wir eine neue zentrale Rolle im Agieren der Bundeswehr“, sagte Laubenthal.
Deutschland engagiert sich entschieden für die Unterstützung der Ukraine. Die Bundeswehr bildet ukrainische Soldaten aus, liefert Waffen und Ersatzteile, wie zum Beispiel die Panzerhaubitze 2000, und sichert als NATO-Partner auch die Grenzen des Verteidigungsbündnisses zu Russland. In Estland übernimmt die Luftwaffe mit fünf Eurofightern die Luftraumüberwachung, da das kleine Land diese Aufgabe nicht selbst übernehmen kann. Und in Litauen hat die Bundeswehr die Führung einer schnellen NATO-Eingreiftruppe.
Die Nato rücke zusammen, wie sie es seit dem Kalten Krieg nicht mehr getan hat. „Nur gemeinsam sind wir stark”, sagte Laubenthal über die NATO, in seinen Augen „das erfolgreichste Sicherheitsbündnis überhaupt“.
Zusätzlich zur Landes- und Bündnisverteidigung übernimmt die Bundeswehr auch weitere Aufgaben. Im Inland unterstützt die Armee bei Waldbränden wie im Berliner Grunewald, in Brandenburg oder in Sachsen. Experten der Bundeswehr wehren Cyberangriffe und Attacken auf unsere Kommunikations- und Navigationssysteme ab.