Europäische Städte sind in Bezug auf Nachhaltigkeit hoch entwickelt. Berlin ist dabei unter den Top fünf Städten weltweit. Aktuell ist ein neues Projekt geplant, um die Hauptstadt noch nachhaltiger zu machen und eine Autobahn unter einem Park zu verstecken.
Für dieses Projekt ist Birgit Detig zuständig. Seit 2014 arbeitet sie als Cities Director für Berlin und Hamburg bei dem Planungs- und Beratungsunternehmen Arcadis. Aufgewachsen in einem Architektenhaushalt, studierte sie zuerst Hochbauarchitektur und kam später zur Stadtentwicklung.
Die größte Herausforderung für Stadtplaner ist die begrenze Verfügbarkeit von Fläche. So können nicht immer mehr Einfamilienhäuser im Umland gebaut werden. Deswegen wird auch in Deutschland vermehrt auf den Bau von Hochhäusern gesetzt. Hier kommt eine psychologische Grenze ins Spiel: Ab einer gewissen Höhe fühlen wir Menschen uns nicht mehr wohl. Auch in die entgegengesetzte Richtung gibt es Herausforderungen: So stellt sich die Frage, wie ausreichend Sonnenlicht und Sauerstoff in unterirdische Räume kommt.
Detigs Projekt in Berlin beschäftigt sich mit der Überbauung der vielbefahrenen Schienentrassen und Autobahnen am Westkreuz. Dort soll dann ein Park mit Grünflächen zur Erholung entstehen, der die angrenzenden Stadtteile vernetzt. Zu diesem Park sollen nur Fahrräder und Fußgänger Zugang bekommen. Durch ein Auffangen und eine spätere Nutzung von Regenwasser soll außerdem verhindert werden, dass bei Starkregen die Sicherheit auf den Straßen unter dem Park gefährdet wird. Zudem erhoffen sich die Stadtplaner durch die große Grünfläche eine natürliche Kühlung der benachbarten Stadtteile.
In Berlin will die Landesregierung den Autoverkehr aber nicht nur unter der Erde verstecken, sondern so weit wie möglich ganz aus der Stadt verbannen. Eine Einschätzung zu den Plänen und zu den Alternativen im ÖPNV und auf der „letzten Meile“ gibt Detig im Videointerview.